Moin moin,
Am Bus hatte Rainer schon auf mich gewartet und wir waren beide froh dieses Abenteuer abgeschlossen zu haben. Vor allem war ich aber froh die 25kg von meinem Rücken nehmen zu können und mich in den warmen Bus setzten zu können.
Nach einer kleinen Erholungspause fuhren wir dann zusammen ins Krankenhaus welches eigentlich mehr oder weniger nur Altersheim mit einer arztbesetzten Station war um noch ein paar kleine Formalitäten zu klären.
Nachdem wir dort alles erledigt hatten ging es noch in ein kleines Hotel um nun endlich was vernünftiges zu Essen.
Während dieses Essen planten wir unser weiteres vorgehen.
- hier bleiben
- weiterfahren
Wir entschieden uns für das weiterfahren denn wir wollten zum Nordkap und da es schon Nachmittag war hätten wir diesen Tag eh nicht wirklich nutzen können.
Nachdem Essen, welches nach dieser Wanderung sehr lecker geschmeckt hat ging es dann wieder mit den Bus weiter Richtung Nordkap.
Vorbei an großen Herden von Rentieren die selbst vor der Straße keinen halt machten.
Zum Abend hin konnten wir dann sehr schöne Sonnenuntergänge beobachten und machten irgendwann an einem Fjord halt um dort die Nacht zu verbringen.
Als wir uns dann erst gegen Mittag weiter auf den Weg zum Nordkap machten, verlief die Fahrt ohne weitere Ereignisse.
Hier oben gibt es nämlich nicht mehr so viel zu sehen. Die Vegetation ist aufgrund des Wetters nicht sonderlich ausgeprägt.
Orte gibt es ebenfalls kaum.
Lediglich mein Fuß schwoll immer weiter an und musste von mir stehts gekühlt und bandagiert werden.
Und dann war es endlich soweit.
Nach gut 4196km erreichten wir das Nordkap.
Wie viele träumen davon hier zu stehen?
Wie viele machten sich schon auf den Weg um hier zu stehen?
Und nun stehen wir selber hier.
Was für ein schöner Moment. Nach den ganzen Strapazen die wir bisher durchlebt haben.
All die Anspannung und Schmerzen fielen von unseren Schultern.
Purer Sonnenschein wärmte unsere Gesichter als wir auf dem Nordkapplateau standen und weiter Richtung Nordpol blickten, der noch rund 2100km entfernt ist.
Das gute war das wir mitten in der Woche angekommen sind denn so gab es kaum Touristen und wir konnten in aller Ruhe Bilder machen und mussten kaum Rücksicht nehmen.
Nach einer Weile, vielen Fotos und ein paar Gesprächen war es dann aber auch schon wieder vorbei und wir verabschiedeten uns vom Nordkap denn unsere Reise sollte nun weiter gehen zu den Lofoten die noch recht ein paar Kilometer entfernt im Süden lagen.
Bevor es dann aber wieder auf Tour ging, entschieden wir uns das gute Wetter auszunutzen und machten es uns kurz vor dem Nordkap mit unseren Stühlen bequem und machten Mittag.
Unsere Bäuche waren voll und unsere Campingausrüstung wieder im Bus verstaut als wir unsere Reise fortsetzten.
Nun ging es nur noch in den Süden, Kilometer für Kilometer auf der E6.
Wieder vorbei an schönen Fjorden, an der Küste und ebenso an schönen Felsformationen.
Heute machten wir es uns zwischen Nordkap und Lofoten an einen schönen ruhigen Fjord bequem.
Am nächsten Morgen wurden wir dann von der Sonne geweckt und entschieden uns etwas länger auszuschlafen und diesen Tag sehr langsam anzugehen.
Während Rainer unsere Campingstühle sowie Tisch auf den Steg vorbereitete, paddelte ich ein wenig auf dem Fjord.
Einfach herrlich.
Die Sonne strahlte uns ins Gesicht, nichts als Ruhe und eine schöne Tasse Kaffee.
Besser kann ein morgen nicht starten.
Ziel war wie schon gesagt die Lofoten die wir nach rund 4500km erreichten.
Unsere erste Nacht auf den Lofoten verbrachten wir am Rand von Harstadt.
Am nächsten Morgen frühstückten wir an der See und überlegten uns was wir am diesen Tag machen.
Wir entschieden uns fürs Geocachen und suchten uns ein paar kleine Caches raus die wir am diesen Tag suchen wollten.
Nachdem wir mit dem Cachen soweit fertig waren musste wieder ein Schlafplatz her.
Die Überlegung war in der Nähe von einem Caches zu bleiben da hier auch ein kleines Waldstück war, allerdings gefiel mir dieses Stückchen von Wald nicht und ich fuhr mit dem Fahrrad los und suchte mir ein anderes Plätzchen welches in dann auch nach ein paar Kilometern gefunden habe.
Vor mir lag nun ein See, ein kleiner Berg und die Sterne spiegelten sich auf der Wasseroberfläche.
Schnell baute ich mein Zelt auf und entfachte ein Feuer um die Natur in vollen Zügen zu genießen.
Am nächsten Morgen kam Rainer zu mir nach und wir überlegten uns was wir heute machen.
Während Rainer wieder cachen wollte entschied ich mich im Auto auf ihn zu warten um meinen Fuß weiterhin zu schonen.
Rainer setzte also mit einer kleinen Fähre auf die Nachbarinsel über und ich blieb zurück und laß ein Buch.
Nachdem ich keine Lust mehr aufs Lesen hatte, entschied ich mich spontan zu einer kleinen Wanderung.
Gegen Nachmittag kam Rainer zurück und wir überlegten uns wo wir nun heute Nacht schlafen.
Ich sagte zu ihm:“ Auf den Weg zurück nach Harstadt habe ich eine kleine Shelter gesehen“
Also fuhren wir direkt dort hin und entschieden uns die Nacht hier zu verbringen.
Wirklich schön, eine kleine Holzhütte direkt am See.
Auch hier machten wir schnell ein Feuer und haben den Komfort der Hütte voll ausgenutzt.
Zum Abendbrot gab es dann erstmal Grünkohl mit Kartoffelpüree.
Und während wir Abends am Feuer saßen blickte ich immer wieder in den Himmel und wunderte mich warum die Wolken hier so komisch glimmen, bis mir plötzlich klar wurde das es sich gar nicht um Wolken handelte, sondern um Aurora Borealis, bekannt auch als Nordlicht oder Polarlicht.
Wahnsinn.
Auch wenn sie nicht sehr ausgeprägt waren, so war es von mir immer ein Traum gewesen diese Lichter mal live zu sehen.
Traumhaft schön.
Natürlich machte ich sofort etlich Bilder von den Lichtern.
Irgendwann gingen wir dann ins Bett wobei ich noch sehr euphorisierend von den Lichtern war, das ich gar nicht schlafen konnte und mitten in der Nacht mir wieder die Kamera schnappte und weitere Bildern machte.
Der nächste Morgen erstrahlte im herrlichen Sonnenlicht und ich entschied mich dazu unser Kajak auszuprobieren während Rainer schon wieder auf Cachetour war.
Zwischendurch versuchte ich uns etwas Fisch zu fangen und paddelte mit der Angel hinaus auf dem See doch leider ohne Erfolg und ich gab nach ein paar Stunden auf.
Nachdem Rainer wieder zurück war fuhren noch einkaufen und sind danach wieder zur Hütte zurück.
Dort angekommen wurden wir schon erwartet. Ein Dorfbewohner kam zur Hütte und klärte uns auf das es sich eigentlich um eine private Hütte handelte. Es wird zwar geduldet hier zu pausieren doch fürs Camping ist sie eigentlich nicht gedacht.
Wir erklärten ihn das wir morgen weiter nach Andenes reisen würde und er erlaubte uns eine weitere Nacht zu bleiben.
Als alles abgeklärt war, bereitete ich wieder das Lagerfeuer vor während Rainer sich um das Abendessen kümmerte.
Heute stand gegrillte Forelle und Reis auf dem Speiseplan.
Wir grillten die Forelle über das knisternde Lagerfeuer und speisten gemütlich in der Hütte.
Die Nacht brach herein und wieder blickte ich gespannt zum Himmel und war erstaunt das auch diese Nacht wieder die „Lichter“ zu sehen sind.
Wieder zückte ich meine Kamera und machte Bilder.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg Richtung Andenes welches wir gegen Abend erreichten.
Wir machten auf einen großen Parkplatz kurz vor Andenes halt und planten hier zu nächtigen.
Ich schaute auf mein Garmin und konnte erkennen das in 1,5km entfernung noch ein Cache liegt. Wie durch Zufall lag dieser an ein kleinem Fahrradweg weit draußen in der „Pampa“
Also schmissen wir uns auf die Fahrräder und fuhren zum Cache.
Am Cache angekommen stand wie durch ein Wunder eine Hütte.
Nun war mir klar, das ich heute in dieser Hütte übernachten werde.
Gegen Mittag am nächsten Tag machten wir uns auf in die Stadt, denn hier planten wir mit einem Schiff auf Walsafari zu gehen.
Als wir gegen Mittag an einer kleinen Führung durchs Walmuseum teilnahmen, wurden uns sämtliche Informationen über die Wale vermittelt.
Später erklärte man uns das wir heute leider nicht mehr mit dem Schiff raus fahren da die Wale zu weit draußen sind und wir erst mitten in der Nacht zurück wären und das wir am nächsten Tag gleich morgens raus fahren würden.
Nach dieser Information machten wir uns wieder auf um einen neuen Schlafplatz zu suchen.
Wir fuhren wieder etwas hinaus aus der Stadt und machten an ein großem See halt.
Ein großer Parkplatz und ein großer See luden förmlich zum Campen ein.
Da es erst gegen Nachmittag war schlug ich vor mit den am See liegenden Booten hinaus zu paddeln und unser Glück beim Fischen probieren sollten.
Gesagt getan doch leider hatte ich mal wieder kein Glück.
Als wir dann wieder gegen Abend in unsere Schlafsäcke klettern wollten erblickte ich wieder die schönen Lichter am Himmel und konnte nicht schlafen da ich wieder mit der Kamera alles einfangen wollte.
Die Nacht hatte zwar -2°C dennoch hielt es mich nicht davon ab.
Nach der recht kurzen Nacht war es dann endlich soweit.
Wir stiegen an Board und fuhren mit dem Schiff aufs offene Meer hinaus um zu den Walen zu gelangen.
Man erklärte uns das die Wale immer noch sehr weit draußen sind und wir uns auf eine länger Fahrt einstellen könnten.
Und nach knapp 1 1/2 war es dann endlich soweit. Die erste Fluke war an der Wasseroberfläche zu erkennen.
Kaum gesehen und schon wieder weg.
Doch dann erblickten wir immer wieder Wale und konnten ihn beim auftanken von Sauerstoff beobachten während sie sich danach wieder für knappe 30min. hinab in die Tiefe machten um dort zu jagen.
Einfach wunderschön die größten auf der Erde lebenden bezahnten Tiere in unmittelbarer Nähe zu beobachten.
Ein Bild nach dem anderen wurde geschossen und die Zeit schien still zu stehen.
Nach gut 4 Stunden später erreichten wir dann auch leider schon wieder den Hafen von Andenes und die Tour war vorbei.
Gelohnt hat sie sich dennoch, wobei man nicht jammern kann.
Wir konnten bei Sonnenschein und spiegelglatter See über eine Stunde hinaus Wale beobachten.
Gegen späten Nachmittag setzten wir dann unser Reise fort und fuhren weiter in den Süden Richtung Kvalvika Beach.
Weitere Fotos findet ihr hier:
[ Geocaching ] GCNordkap – Mit dem Auto zum Nordkap – Part 1
[ Geocaching ] GCNordkap – Mit dem Auto zum Nordkap – Part 3
[ Geocaching ] GCNordkap – Mit dem Auto zum Nordkap – Part 4
[ Geocaching ] GCNordkap – Mit dem Auto zum Nordkap – Trailer
Fortsetzung folgt…
Greetz