Moin moin,
schon oft habe ich gehört wie schön und toll die Landschaft in der Sächsischen Schweiz sein soll.
Im Fernsehen und auch im Internet habe ich immer wieder Berichte und Fotos gesehen und war seit jeher fasziniert vom Elbsandsteingebirge.
Nun war es dann auch endlich bei mir soweit.
Ich machte mich auf den Weg und bereiste die atemberaubende Landschaft.
Eigentlich sollte es früh los gehen doch leider überhörte ich meinem Wecker und fuhr knappe 1 1/2 Stunden später los als geplant.
Meinem Zeitplan störte diese jedoch wenig da ich mir für den Anreise Tag nur die Bastei anschauen wollte, denn wenn man schon einmal hier in der Gegend ist, so sollte man sich die Brücke auch einmal anschauen.
Ich glaube nach knapp 6 – 7 Stunden Fahrzeit erreichte ich den kleinen Ort Rathewalde wo ich mein Auto parkte und mich zu Fuß zur Basteibrücke machte.
Sehr lange musste ich nicht wandern und ich konnte schon bald die schöne Brücke mit meinen eigenen Augen betrachten.
Aufgrund meiner langen Anfahrt hatte ich mich entschieden heute nur eine kleine Wanderung von ca. 5 Kilometern zu machen.
Nachdem ich nun diesen klassischen Touristen-Hot-Spot begutachtet hatte, machte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Auto und fuhr noch ca. 20 Kilometer weiter östlich zu einem Parkplatz an der Kirnitzsch.
Hier konnte ich mein Auto kostenlos parken und ich machte mich mit meinen Rucksack auf den Weg zur ersten Boofe.
Ausgesucht hatte ich mir die Bauerlochboofe die aber schwierig zu erreichen sein sollte. Vor Ort stellte ich dann auch fest das dem auch so ist.
Also musste ich noch weiter wandern und erreichte dann eine Boofe die ich durch Zufall entdeckt habe und leider keinen Namen zu dieser weiß.
Vor Ort angekommen bereitete ich erst mal mein Lager vor.
Matte aufpumpen, Schlafsack ausrollen und alle wichtigen Sachen aus dem Rucksack räumen.
Nachdem mein Lager nun für die Nacht vorbereitet war, machte ich mich da ran mein Essen zu zubereiten
Zum Abendbrot sollte es ein paar Grillwürstchen geben die ich mir über meinem Hobo grillen wollte.
Feuerholz war schnell gefunden und auch passender Zunder war ebenfalls reichlich vorhanden.Lange musste ich nicht warten und es gab die ersten Würstchen.
Die Nacht war sehr warm und der zunehmende Mond erhellte meine Boofe so dass ich abends keine Lampe brauchte.
Am nächsten Morgen wurde ich, sofern ich es beurteilen kann durch einen Auerhahn geweckt. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen das es sich um einen Auerhahn gehandelt hat denn diese haben einen sehr eigenen typischen Klang der meiner Meinung nach einzigartig ist.
Wenig später hatte ich mein Lager wieder zusammen geräumt und machte mich mit meinen Sachen hinab zum Auto um dort mein Trailrucksack zu holen.
Mein Auto stand nur wenige Meter von der Kirnitzsch entfernt und somit nutze ich die Gelegenheit und wusch mich in der Kirnitzsch.
Als ich nun endlich fertig war, den richtigen Rucksack auf den Rücken hatte begann ich meine heutige Wanderroute von knapp 10 Kilometern.
Die Route hatte ich mir vorher schon im Internet raus gesucht und musste diese also nur noch nachlaufen.
Auf der Route lagen für mich zwei Highlights
- Die Häntzschelstiege
- Die Zwillingsstiege
Eigentlich sollte man sie ja nur in Begleitung, mit Sicherung und nur Erfahrene besteigen aber ich denke wer sich gut festhalten und gut klettern kann der kommt hier auch so zurecht.
Oben angekommen durfte ich eine Wahnsinns Aussicht genießen. Ich konnte endlich verstehen warum alle immer so von der Sächsischen Schweiz so geschwärmt haben.
Der Ausblick war einfach grandios.
Nachdem ich fertig mit dem Fotografieren war, wanderte ich weiter zur „Wilden Hölle“ um wieder talwärts zu gelangen denn die Zwillingstiege wollte von mir auch noch bezwungen werden.
An dieser angekommen fand ich das selbe Hinweisschild wie schon zuvor an der Häntzschelstiege.
Dennoch, für mich kein Hindernis und ich bezwang auch diese Stiege.
Wieder oben angekommen verlief die Route hauptsächlich auf den oberen Band und ich kam immer wieder an schönen Aussicht stellen vorbei und machte hier und dort ein paar Fotos.
Wie lange ich nun für diese Wanderung brauchte weiß ich nicht denn ich nutze keine Uhr und so kam ich irgendwann wieder an mein Auto an.
Nach einer kurzen Pause machte ich mich auf den Weg Richtung Schmilka um dort mein Auto zu parken und um von dort zu Bussardboofe zu wandern.
Auf den Weg zu Boofe selber musste die Heilige Stiege bezwungen werden was mich an meine körperlichen Grenzen brachte und eine kleine Pause auf der Treppe musste einfach sein.
Nach vielen weiteren Treppen erreichte ich dann endlich das Ende der Treppe und musste sicherlich eine halbe Stunde die Boofe suchen.
Während des suchen bekam ich natürlich noch einen sehr fiesen Wadenkrampf der mich wieder für einige Minuten aus Gefecht gesetzt hatte.
Schließlich erreichte ich die Boofe und musste feststellen das ich nicht alleine sein werde.
Zwei Kletterer wollten heute ebenfalls in der Boofe die Nacht verbringen und ich gesellte mich einfach zu ihnen.
Am Abend kamen noch weitere 3 Wanderer in Boofe und es wurde ein sehr unterhaltsamer Abend.
Der nächste Morgen und somit auch der letzte Tag für eine große Wanderung stand bevor.
Ich ging wieder hinunter ins Tal zu meinem Auto, lud die Rucksäcke um und machte mich wieder auf ins Gebirge auf eine weitere 10 Kilometer langen Tour.
Diese sollte über die „Kleine Bastei“ weiter zur „Rübezahlstiege“ die das heutige Highlight auf der Tour sein sollte.
Auch hier wieder die klassischen Hinweisschilder am Einstieg zu Stiege aber für mich kein Hindernis.
Auf meinen Rückweg zum Auto kam ich noch an einer sehr urige Gastwirtschaft mit tollen Biergarten vorbei und ich konnte nicht wieder stehen und bestellte mir eine Galloway-Gulasch-Suppe mit einen frisch gezapften Bier dazu.
Was für eine Wohltat nachdem ich mich hauptsächlich nur von Wasser und Cerealien ernährt habe.
Nach der herrlichen Speisung lief ich wieder zum Auto um meinen anderen Rucksack zu holen und um wieder zu Boofe zu wandern.
Bei meiner heutigen Boofe ( Boofe am Lehnriff ) angekommen machte ich mich wieder damit zu schaffen das Lager für die Nacht vorzubereiten.
Nachdem dies geschehen war, legte ich mich mit meiner ISO-Matte in die Sonne und genoss die herrliche Wärme.
Einige Zeit später kam eine kleine Gruppe von Kletterer die ebenfalls in der Boofe nächtigen wollten.
Sie schlugen ebenfalls ihr Lager auf und machten sich dann ans klettern.
Die Zeit verging und Abends kamen sie zurück.
Dann die Frage: „Kommst du noch mit runter ins Tal auf ein Bier?“
Hier gab es nur eine Antwort und die lautete „JA!“
Es war eine herrliche kleine Runde mit frisch gezapften Bier. Ein Teil der Gruppe verließ uns allerdings und wir waren nur noch zu dritt.
Als wir unsere Bierkrüge geleert hatten, wanderten wir wieder hinauf zur Boofe.
Der Vollmond hatte nun seine volle Größe erreicht und strahlte so hell das wir auch in dieser Nacht keine Lampen brauchten.
An der Boofe angekommen machten wir noch ein kleines Feuer im Hobo und grillten uns noch die letzten Würstchen ab und vernichteten sämtliche Nahrung die wir über hatten.
In dieser Nacht machte ich mich noch auf den Weg um ein wenig von der Landschaft bei Mondlicht zu fotografieren und als ich zurück kam waren die beiden schon am schlafen.
Verständlich, wenn man den ganzen Tag bei knapp 32°C am klettern ist.
Für mich sollte es nun auch ins Bett gehen wäre da nicht dieses Geräusch welches nur wenige Meter von uns entstand.
Am Tag hatte ich meine Milch in ein kleines Loch gestellt wo nun anscheint irgendein Tier sich daran zu Gange machte mir die Milch zu klauen.
Also musste ich nochmal raus aus dem Schlafsack und meine Milch in Sicherheit bringen. Der Verschluss war schon völlig zerkaut und abgenagt. Es wurde also wirklich Zeit die Milch an einen noch sicheren Ort zu bunkern.
Am nächsten Tag wurden wir alle früh wach und wir entschieden uns noch eine kleine Wanderung zu absolvieren.
Christopher, der diese Gegend schon besser kannte als wir erzählte uns etwas von einer wahnsinnigen Aussicht über das gesamte Gebiet.
Also machten wir uns auf und wanderten los.
Lange, sehr lange suchten wir nach dem richtigen Weg und nach gefühlten Stunden fanden wir endlich die Stelle von der Chris so schwärmte.
Angekommen traute ich meinen Augen nicht.
Eine kleine Bank hinein gemeißelt in den Stein am Ende eines Felsvorsprung und geschätzte 60 Meter Tiefe nach unten.
Nun Verstand ich wieder warum Chris so sehr von diesem besonderen Ort schwärmte.
Man musste sich lange daran gewöhnen und seine Angst bzw Instinkte unter Kontrolle haben um entspannt sitzen zu können.
Aufgrund der langen Wanderung machten wir uns wieder auf den Weg talwärts und kamen noch an einer sehr engen und schwierigen Passage vorbei die ich allerdings ablehnte da sie mir dann doch zu gefährlich schien und wir entschieden uns einen kleinen Kamin hinaufzuklettern und umgingen somit der Passage.
Was für ein herrlicher Abschluss dieser Tour. Ich bin so froh die beiden noch getroffen zu haben, denn ohne sie wäre ich am letzten Tag einfach nach Hause gefahren.
Nun aber habe ich mit eine der besten Plätze im Elbsandsteingebirge besucht und erfreue mich noch heute an dieses besondere Erlebnis.
Hier findet ihr noch weitere Bilder:
Und hier noch ein kleines Video:
https://www.youtube.com/watch?v=ZTpLO4La4Vs
Routen als GPX zum Download:
Bastei
Häntzschelstiege – Wilde Hölle – Zwillingsstiege – Idagrotte
Kleine Bastei – Rübezahlstiege
Greetz